Ich möchte meine Erfahrung so objektiv wie möglich teilen. Ich möchte damit andere Betroffene Frauen unterstutzen, die vielleicht die Ruhe finden, wenn Sie eine Vorstellung bekommen von was direkt vor/während/nach eine Brustkrebs- OP kommt.
Trotzdem, bitte denk daran, dass hier ist meine Erfahrung und diese ist subjektiv und nicht direkt übertragbar zu dir.
Teilweise, ist der Text hier ein Auszug aus meinen handgeschriebene Tagebuch (geschrieben während ich im Krankenhaus war)
Wo hat meine Brustkrebs- OP stattgefunden? Frauen Klinik Tübingen
Wann? März 2018
Was? DCIS (Krebs Vorstuffe) + 2 sehr kleine Invasive Herden
Wie? Brusterhalten
Das Wochenende vorm OP
Am Wochenende vorm OP, habe ich eine Bekannte getroffen, die metastasierende Krebs hat. Als ich ihr erzählte, dass ich Brustkrebs habe und dass ich operiert werde, sagte Sie:
„Bloß keine Angst vor der Fabrik“
Ich habe nur erstaunt. Ich könnte nicht verstehen, was sie mir sagen wollte. Dann, fragte ich, was sie meint. Sie fügte:
„Die Ärzte können nicht dafür. Das System ist so wie sie ist“
Der Satz ist in meinem Kopf geblieben. Ein paar Tage später, würde ich die Bedeutung verstehen.
Vor Op- Tag (Gesamtzeit ca. 9:00-15:00)
Hier habe ich in meinem Tagebuch nicht viel geschrieben, sondern nur die Untersuchung Reihe. Weniger Emotionen…mehr Fakten:
Angekommen in Krankenhaus. Nummer ziehen. Anmelden. Hoch auf Station gehen. In der Station Anmelden.
In der Radiologie anmelden. Lungen Röntgen- Bild wird gemacht.
Wieder in der Station: Anästhesie Papiere lesen, andere Papiere ausfüllen mit persönliche info. Unterschreiben.
Pflegemanagerin treffen. Hier wird über was ich bringen muss, was ich esse und insgesamt über was ich über meinem Aufenthalt wissen muss und Sie über mich wissen sollte geredet.
Digitale Fragebogen für die Psycho- Onkologie ausfüllen.
Warten, warten, warten…obwohl warten ist doof, es zeigt sich für mich als sehr wichtig. Hier treffe ich, andere Frauen die nicht zum erste Mal operiert werden. Diese Frauen kann ich mit alle meine Frage löchern. Sie antworten meine Fragen liebevoll mit viel Geduld. Sie teilen mit mir ihre Erfahrung und ich begreife, dass ich tatsächlich viel viel Glück im Unglück habe.
Weiter geht es zum Station- Ärztin. Aufklärung Gespräch über die OP und Blutentnahme.
Dann, kommt die Anästhesistin. Nochmal Aufklärung, dieses Mal nur über die Anästhesie.
Es ist Mittagszeit, ich hole mir was zum Essen und warte bis ich erfahre wann ich am nächste Tag dort sein sollte.
Ich fahre mit eigenem Auto zum Berg- Klinik (Frauenklinik ist im Tal) in der Nuklearmedizin. Anmelden. Sehr kurz warten. Ich bekomme eine radioaktive Substanz gespritzt. (Ob ich Superkräfte entwickeln werde?)
30 Minuten warten bis die Substanz sich verteilt hat.
Ein anderer Arzt nimmt mich mit, zum Bilder machen, mit einem Gerät, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Ich bekomme etwas Platz Angst, weil der Oberkörper zwischen zwei Platten kommt. Eine von diesem Platten ist sehr nah an mein Gesicht. Der Arzt empfiehlt mir die Augen zuzumachen. Ich kann die Wärme von Gerät spüren. Ich mache die Augen auf. Ich möchte wissen, wie nah die Platte bei mir ist. Schlechte Idee…ich hätte die Augen wirklich zu lassen sollte. Die Platte ist wirklich sehr nah und ich muss mich sehr konzentrieren um nicht die Krise zu kriegen. Für diese Untersuchung muss ich mir nicht ausziehen. Als die Aufnahme fertig ist, habe ich das Gefühl mein Pulli erstick mich. Alles nur im Kopf! Der Arzt redet mit mir und beruhigt mich. Einatmen, ausatmen, weiter geht. Die Platte wird 45° gedreht und noch eine Aufnahme wird gemacht.
Für heute endlich fertig.
Emotionen: jetzt verstehe ich den Satz meine Bekannte. Ich habe so viele Menschen diesen Tag kurz getroffen. Alles läuft wie im Fließband. ABER…Alle Fachkräfte bemühen sich nett zu sein. Ich fühle mich gut aufgehoben. Angst brauchst du wirklich nicht haben.
Der OP- Tag
Ich würde um 9:00Uhr morgens zitiert. Mein letztes Wasser, habe ich um 8:10 getrunken und gegessen habe ich seit dem Abendessen nichts.
Im warte Bereich treffe ich wieder die beide Damen, die ich schon am Tag zuvor bei der Vorbereitung kennengelernt habe. Wir müssen warten. Spazieren gehen ist nicht drin und ich bin unruhig. Ich spüre ein Bewegungsdrang. Ich möchte so schnell wie möglich ins OP. Jetzt, heißt es wieder zu warten.
Als erstes, muss ich zum Brustzentrum. Dort wird der Tumor markiert. Mittlerweile, ist meine Standard Frage geworden: Tut das weh? Die Ärztin sagt, dass sie mit lokale Betäubung arbeitet. Sie nimmt sich Zeit um sicher zu gehen, dass die Betäubung funktioniert. Es tut nicht weh. Es ist ein komisches Gefühl. Als Sie fertig ist, hängt aus meinem Brust ein Stück Draht. Ein komischer Anblick. Diese wird kleiner gemacht und zugedeckt.
Danach muss ich wieder zum Radiologie. Der Brust mit dem Draht bekommt eine Mammografie (eher zwei Bilder von verschiedenen Richtungen). Es tut nicht weh, es ist nur unangenehm…wie jeder Mammografie.
Mit Akte und Mammografie Bild geht es wieder zum Station, wo ich warten muss, ohne Essen und Trinken. Mittlerweile, tut den Kopf weh.
Gegen Mittagszeit, bekomme ich ein Zimmer. Weil ich Kopfschmerzen & etwas Übelkeit habe, bekomme ich ein Zugang und eine Infusion. Und es hilft mir tatsächlich.
Gegen 13:30 ist es so weit und ich darf mich für OP umziehen. Ich bekomme Kittel, Unterhose und Binde, mehr darf ich nicht tragen. Ein Beruhigung Mittelchen gibt es dazu.
Ins Bett werde ich zum OP Zimmer gebracht. Dort bekomme ich warme Socken & warme Decken. So schön warm. So entspannen…vielleicht wirkt die Tablette schon.
Ich komme in der OP- Saal. Mehrerer Male würde ich schon gefragt was hier operiert wird. Irgendwann, kann ich meine Mund nicht mehr halten und ich frage den Arzt: haben Sie meine Akte gelesen? Wissen Sie was sie machen müssen? Er grinst mich an und sagt: Klar hat er gelesen, aber der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass sie mehrerer Male fragen müssen um Fehler zu vermeiden. Alles klar!
Durch eine Maske muss ich atmen…fünf Mal…ich bin noch da. Noch drei Mal und ich bin weg. Das nächste, dass ich erfahre ist, dass Jemanden etwas aus meinen Mund rausnimmt und sagt, dass Alles vorbei wäre. Ich bin im Aufwachraum und total benommen. Ich bin in eine rosa Wolke.
Langsam komme ich zu mir. Neben mir liegen die beide Damen, die ich schon von der Vorbereitung kannte. Obwohl, ich sie fast nicht kenne, es ist schön bekannte Gesichter zu sehen. Uns drei geht gut und ich bin sehr entspannt und glücklich, dass die OP vorbei ist.
Nach der OP
Es ist 18:00 als ich im Zimmer komme. Es gibt Abendessen. Irgendwann, erfahre ich, dass die OP-Termine sich verschoben haben, weil zwei Unfälle gab.
Die Nacht ist für mich schwierig. Ich schlaffe schlecht und habe schmerzen. Gegen 2:00Uhr, melde ich mich und frage nach Schmerzmitteln.
Mit dem Frühstück, bekomme ich Schmerzmitteln. Rein damit und ich lande in der rosa Wolke. Die Schmerzen sind weg, aber ich bin sehr müde. Mit aufstehen sieht schwierig aus. Meine Zimmer Nachbarin ist sehr fit und hat sich schon umgezogen. Ich liege nur da und will nur schlafen.
Gegen Mittagszeit bin ich weniger müde. Zum Mittagessen nehme ich noch eine Tablette gegen die Schmerzen. Alle sagen aufstehen ist gut für den Kreislauf. Ich möchte aufstehen. Ich gehe auf die Toilette. Ich möchte mich umziehen und dann mach mein Kreislauf nicht mehr mit. Mein Blutdruck ist in Keller. Und langsam kommt mir die Ahnung, dass es an die Tablette liegen könnte.
Ich bekomme eine Infusion und ich muss dazu ein halbes Liter Flüssigkeit trinken. Eine Stunde später hat sich der Blutdruck stabilisiert. Endlich, kann ich ohne Hilfe aufstehen.
OP war Mittwoch und am Freitag darf ich schon heim. Meine Wunde sieht gut aus und der Drainage ist schon entfern worden. Ich dürfte noch eine Nacht bleiben, wenn ich möchte, weil es so geplant war. Ich will Heim.
Wenn ich dir etwas zum Mitnehmen geben darf:
Jeder Frau reagiert anders. Am Tag nach der OP, sitz meine Zimmernachbarin ohne Schmerzen draußen und genießt die Sonne. Ich kann nur von innen die frische Luft schnuppern. Deswegen, sage ich dir, mach dir nicht verrückt. Du brauchst nicht jedes Buch/Blog lesen. Erfahren was kommt ist gut. Aber, du muss nicht alles bis in dem letzten Detail wissen, weil für jeder diese Erfahrung etwas anders verläuft.
Geht einfach mit Vertrauen hin. Du kannst dich auf die Fachkräfte verlassen. Die werden dich unterstützen und gut durch die OP bringen. Du wirst viele Menschen sehen und alle sind da für dich um dir zu helfen, so dass du den Krebs die rote Karte zeigen kannst.
Ich möchte meine Dankbarkeit ausdrücken an Alle die an meine Genesung teilnehmen und teilgenommen haben.
Ridi meint
Vielen Dank für die genaue Beschreibung. Das war sehr aufschlussreich. Bißchen beruhigend und doch bleibt schreckliche Angst. Wie geht es dir heute?
Habe Montag meine OP.
Alles Gute für dich.
Verónica meint
Hallo Ridi,
2 Jahre später, habe ich noch mit Nebenwirkungen der Bestrahlung zu tun. Es ist aber deutlich besser als am Anfang.
Ich wünsche dir auch alles gute
Liebe Grüße
Verónica
Sabine meint
Hallo Veronica,
ich habe die gleiche Diagnose bekommen wie du.(Dcis mit kleinen invasiven Herden G1).Habe die Op grad hinter mir. (alles genauso abgelaufen wie du beschrieben hast. ). Nun heißt es abwarten bis die Narbe abgeheilt ist . Dann soll ich zur Bestrahlung. Anschließend soll ich noch die Antihormontherapie machen vor der mir jetzt schon Angst und Bange wird da ich mich schon über die Nebenwirkungen informiert habe.Ich bin schon in denWechseljahren und habe so schon jede Menge Beschwerden. Ich bin grad ziemlich verzweifelt .Kannst du mir Tipp‘s geben bezüglich dein Erfahungen? Ich wär mich sehr freuen.
LG Sabine
Verónica meint
Liebe Sabine,
da du noch ein paar Wochen Zeit hast bis zum Bestrahlung/Hormontherapie, werde ich mir am Wochenende hinsetzten und einen Blog Beitrag über meine Erfahrungen mit der Bestrahlung/Einnahme von Tamoxifen schreiben. Ich möchte nicht hier auf die schnelle antworten, da dieses ein sehr empfindliche Thema ist und ich möchte mit Bedacht meine Wörter wählen.
Liebe Grüße,
Verónica
Verónica meint
Du findest meine Erfahrung zu Bestrahlung und Hormontherapie unter diesem Link:
https://1000leckerbissen.de/brustkrebs-bestrahlung-und-hormontherapie-meine-erfahrung/